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Lyrik auf der Insel: drei neue Stimmen

Rollschuhfahrerin in der Hölle

Leseinsel Junge Verlage, Halle 5, Samstag, 19.03.2016, 15-15:30  Uhr
Mit Julia Dathe, Ulrike Feibig und Anne Seidel

Schon traditionsgemäß stellt der poetenladen Verlag auf der Lesinsel neue Lyrik vor – darunter diesmal drei Autorinnen, die ihre Debüts unter anderem in der Reihe Neue Lyrik in Kooperation mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen herausbringen bzw. herausgebracht haben. Hierbei ergibt sich ein Spektrum junger poetischer Stimmen, das von der Vielfalt dichterischer Möglichkeiten zeugt. Anne Seidel, deren Debütband „Chelbnikov weint“ im Herbst 2015 erschien, bezieht sich in ihrem Band auf den wirkungsmächtigen russischen Dichter Chlebnikov und dem Futurismus und findet zu einer eigenen zarten Klarheit in der Sprache.

Ulrike Feibig, Absolventin des Deutschen Literaturinstituts, legt einen mit bild- und wortcollagen durchsetzten Band vor, der von sprachspielerischem Können zeugt. Er trägt den Titel „perlicke perlacke, mein Herz schlägt“ und erscheint im März 2016 zur Leipziger Buchmesse. Herausgeber der Bände sind Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner im poetenladen Verlag.

In Julia Dathes Gedichten verbindet sich die Musikalität mit dem Rhythmus der Gegenwart zu einem „explosiven Gemisch“ (Jan Kuhlbrodt) – auch sie studierte am Deutschen Literaturinstitut und lebt als Autorin in Leipzig.

Reihe Neue Lyrik Band 9

Reihe Neue Lyrik Band 9

Ulrike-Feibig-perlicke-perlacke-mein-Herz-schlaegt-COVER

Reihe Neue Lyrik Band 11

Der POET auf der Insel

Die 20. poet-Ausgabe, 2016

Der neue POET auf der Buchmesse Leipzig:
Lyrik, Prosa und Gespräche zum Thema Literatur und Wettbewerb

Leseinsel Junge Verlage, Halle 5, Freitag 17-17:30 Uhr
Mit David Krause und Sibylla  Vričić Hausmann
Moderation: Andreas Heidtmann

Der 20. poet

Der 20. poet

Die poet-Vorstellung möchte einen Einblick in die vielfältige Themen der neusten Ausgabe (Nr. 20) geben: Dazu gehört – neben neuer Prosa und Lyrik – das Gesprächsthema Literatur und Wettbewerb. So fragte der POET Autorinnen und Autoren, ob es in der Fülle der Medienangebote für die Gegenwartsliteratur überhaupt noch einen relevanten Platz gibt.

Die Autorin Sibylla Vričić Hausmann hat ein Gespräch mit einer der Autorinnen des Lyrikkollektivs G 13 zum Thema geführt und wird darüber berichten. Sie selbst war Finalistin  beim Leonce-und-Lena-Preis und wird neue Gedichte lesen. Als einer der Autoren des POET-Magazins wird auch David Krause zu hören sein.

Akrobat 2 auf der LBM

Leipziger Buchmesse 2016

Wir freuen uns, den Leonce-und-Lena-Preisträger des Jahres 2015 auf der Leseinsel vorstellen zu können. Die Jury schrieb zu seiner Dichtung: „In seinen Gedichten geht der erst 27-jährige Autor ein hohes ästhetisches Risiko ein: er wagt noch einmal wie am ersten Tag unmittelbar sinnlich von den Dingen zu sprechen, wie sie sich dem schreibenden Subjekt in der Erinnerung und in ihrer unentrinnbaren Flüchtigkeit zeigen.“

Akrobat 2 auf der Leipziger Buchmesse

Der gelbe Akrobat 2
Lesung & Gespräch

Der gelbe Akrobat 2 auf der Leipziger Buchmesse: Messegelände, Halle 3, Forum Literatur + Hörspiel, Stand B500
14 Uhr bis 14:40 Uhr

Mit Ulrike Almut Sandig, Volker Sielaff, Michael Braun (Moderation), Andreas Heidtmann (Begrüßung)

Akrobat 2 auf der LBM

Akrobat 2 am 18.03.16 um 14 Uhr auf der LBM

Akrobat 2 auf der LBM: Das Gedicht als Gesprächspartner: Michael Braun und Michael Buselmeier haben nach dem Erfolg des ersten Bandes in einer neuen Folge (2009–2014. Der gelbe Akrobat 2) fünfzig weitere Gedichte der Gegenwart ausgewählt und kommentiert.

Die beiden Lyrikkenner legen damit so profund wie verständlich den zweiten Teil eines Standardwerks vor, das unerlässlich ist für all jene, die wissen möchten, was Lyrik heute noch zu leisten vermag.

Zu den Gedichten, denen sie sich widmen, gehören Entdeckungen aus aktuellen Literaturzeitschriften ebenso wie vieldiskutierte Texte von Autoren wie Günter Grass oder Jan Wagner. Mit Gedichten von Elisabeth Langgässer, Wilhelm Lehmann und Oskar Loerke wird an die Großmeister der naturmagischen Schule erinnert, um die es still geworden ist.

Braun, Buslelmeier:. Akrobat 2

Der gelbe Akrobat 2

Michael Braun, 1958 in Hauenstein (Pfalz) geboren, lebt in Heidelberg. Er ist Literaturkritiker und Herausgeber des Lyrik-Taschenkalenders sowie zahlreicher Anthologien.

Michael Buselmeier, 1938 in Berlin geboren, lebt als Autor und Publizist in Heidelberg. Er veröffentlichte Romane und Gedichtbände u.a. bei Suhrkamp und im Verlag Das Wunderhorn.

Sandig, Ulrike Almut, *1979 in Großenhain/Sachsen. Lebt in Berlin.
Sielaff, Volker, *1966 in Großröhrsdorf (Lausitz). Lebt in Dresden.

 

Zum Titel im Verlag

Die Presse zum ersten Band

ZEIT-Empfehlung: In 100 Gedichten um die Welt der heutigen Lyrik, die Texte kommentiert von zwei wahren Kennern – ein inspiriertes Lesbuch!

Frankfurter Rundschau: Zwei profunde Kenner der Gegenwartslyrik haben sich hier auf die Spur gesetzt, hundert Gedichte deutscher Sprache auszusuchen und zu kommentieren. Gedichte, die, wie sie schreiben, in den achtziger und neunziger Jahren erschienen sind. Tatsächlich aber haben wir in diesem schön gestalteten Buch ein buntes, vielstimmiges Kompendium deutscher Poesie von den fünfziger Jahren bis heute vor uns, eine dynamische Sammlung nicht nur eines Dichtens, das Rang und Namen hat – von Friederike Mayröcker bis Jan Koneffke, von Peter Rühmkorf bis Jan Wagner, von Hilde Domin bis Ulf Stolterfoht –, sondern auch überraschender, teils verstörender Funde von »wortmächtigen Außenseitern«.

Verlagsperlen bei Lehmanns – Poetenladen

Poetenladen Verlag bei Lehmanns

Es lesen: Thomas Böhme, Ronya Othmann, Moderation Andreas Heidtmann
26.01.2016 um  20:15 Uhr bei Lehmanns, Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig (Fußgängerzone)

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Thomas Böhme

Der Poetenladen freut sich, an diesem Abend zwei außergewöhnliche Autoren aus zwei Generationen vorzustellen: Zum einen den Lyriker und Prosaautor Thomas Böhme, der  den Sächsischen Literaturpreis für sein umfangreiches Werk erhielt, zum anderen  Ronya Othmann, die am Deutschen Literaturinstitut studiert und 2015 den MDR-Literaturpreis gewann. In diesem Zusammenhang präsentiert der Verlag auch die aktuelle Wettbewerbs-Anthologie „Schnee im August“, aus der die 1993 geborene Ronya Othmann lesen wird.

 

 

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Ronya Othmann

Thomas Böhme, der 2015 seinen sechzigsten Geburtstag feierte, blickt auf ein vielfältiges Werk zurück –  zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr wird ein neuer Gedichtband im Poetenladen Verlag erscheinen: „Abdruck im Niemandswo“. Aber Thomas Böhme ist auch Romanautor und Verfasser von Kalendergeschichten, von denen er den Zuhörer einige vorlesen wird. Die Gäste dürfen auf einen gleichermaßen unterhaltenden wie gehaltvollen  Abend und auf anregende Gespräche mit den beiden Literaten und dem Verleger Andreas Heidtmann gespannt sein.

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Teil der Bewegung FFM 2015

Die schönste Lyriknacht des Jahres, zur Frankfurter Buchmesse.

Samstag, 17. Oktober um 21:30
Römerhallen: Römerberg 23, 60311 Frankfurt am Main

„Teil der Bewegung“ diesmal mit: Konstantin Ames, Carolin Callies, Daniel Falb, Lara Rüter, Ulrike Almut Sandig, Daniela Seel, Hans Thill und Levin Westermann. Special Guest: Die diesjährige Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer.

Musik: Michael Fehr und Tomi Simatupang

Eine Lesenacht von Edit – Papier für neue Texte, kookbooks, KOOK e.V., luxbooks, poetenladen und Schöffling & Co. in Kooperation mit text & beat sowie freundlich unterstützt vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und Pro Helvetia.

Teil der Bewegung 2015

Teil der Bewegung

Bereits zum vierten Mal präsentiert die „Lyriknacht an Musik“ während der Frankfurter Buchmesse neueste Poesie – mit Musik!

poet-Leseparty Herbst 2015

POET-Leseparty  Leipzig

23.10.2015 · Freitag · 20 Uhr
Lesung · Musik · Gespräch
Telegraph (Club) · Dittrichring 18–20 · Leipzig
poet-Leseparty Im Rahmen des Leipziger Literarischen  Herbstes

Eintritt frei

Autoren, Musiker, Gäste der poet-Leseparty:
Maria Jansen · Anja Kampmann · Marie T. Martin  ·  Oravin ·  Lara Rüter
Mod:  Katharina Bendixen · Max Czollek   · Andreas Heidtmann
Mit Präsentation von „Lyrik von jetzt 3“
Musik: Noah Punkt Trio · Jan Roth   Gustav Geißler · Noah Punkt
poet-Leseparty 2015 im Telegraph Leipzig

poet Leseparty 2015

Die poet-Leseparty bietet zum 6. Mal ein literarisch fulminantes Programm mit neuer Prosa und junger Lyrik, mit Autorendialogen und Live-Musik (Noah Punkt Trio). Die schon legendäre Projekt  Lyrik von Jetzt (3) –  vorgestellt  in der 19. poet-Ausgabe – wird am Abend von Max Czollek, dem Kurator, präsentiert. Es lesen u.a. MDR-Preisträgerin Anja Kampmann und Lara Rüter vom DLL. In der Prosa  wird Maria Jansen zu hören sein, zurzeit Stipendiatin der  Kulturstiftung Sachsen,  sowie Marie T. Martin, deren neuer Prosaband soeben Buch der Woche beim  SWR  gewesen ist. Zu erleben sein werden Momentaufnahmen pointierter Prosa zwischen phantastischer Melancholie und hellem Humor.

Weitere Autoren werden auf der poet-Leseparty lesen und auch etwas zum poet-Thema »Literatur und  Glaube« zu sagen haben. Dazu Musik der wunderbaren Formation Noah Punkt!

“Poetische Zündungen bringen nicht nur Gedichte hervor, sondern auch anders denkende, anders atmende Menschen.” Marica Bodrožić

“Ein Buch richtet sich an die Freiheit im Leser und im Schreibenden … ohne diesen Glauben, eine Art utopischer Überschuss, wäre das Schreiben und auch Beenden nicht möglich.” Ulla Lenze

Autoren der poet-Leseparty: Marie T. Martin, Max Czollek, Maria Jansen, Anja Kampmann, Lara Rüter, Oravin

Autoren der Leseparty: Marie T. Martin, Max Czollek, Maria Jansen, Anja Kampmann, Lara Rüter, Oravin

Das Ganze  findet statt im Rahmen des Literarischen Herbstes

Leipziger Literarischer Herbst

Leipziger Literarischer Herbst

Vorgestellt wird auch der neue Band „Lyrik von Jetzt 3“

Babelsprech auf der poet-Leseparty

Lyrik von Jetzt 3 / babelsprech

Jazz / Rock wird zu hören sein von Noah Punkt uns seiner Formation

Noah Punkt Trio

Noah Punkt tritt mit seiner Formation bei der Leseparty auf.

EDITORIAL POET 19

Eine Auswahl neuer Prosa junger Autorinnen und Autoren eröffnet die 19. poet-Ausgabe. Lyrisch bietet der poet einen Blick auf die Sammlung Lyrik von Jetzt 3 und stellt Gedichtkommentare von Michael Braun und Michael Buselmeier vor, besprochen werden unter anderem Silke Scheuermann, Jan Wagner und Clemens J. Setz. Das Gesprächsthema lautet: Literatur und Glaube. Hierbei geht es nicht in erster Linie darum, Glauben in enger Verbindung mit Religion zu erörtern, sondern den Begriff als Anregung zu verstehen, über das Nichtrationale in der Literatur zu sprechen. Hierher gehören die Inspiration, die Wirkung von Texten, die philosophische Dimension hinter dem Schreiben und selbst die Formfrage, die eine mystische Dimension haben kann. Sechs Autorinnen und Autoren haben hierzu Auskunft gegeben – mit erstaunlichen Resultaten.

Andreas Heidtmann, Herbst 2015

“Wie will man Brechts ironische Brechungen verstehen, wenn man kein musikalisch-religiöses Gespür für Choräle hat?” Karla Reimert

“Ein Buch richtet sich an die Freiheit im Leser und im Schreibenden … ohne diesen Glauben, eine Art utopischer Überschuss, wäre das Schreiben und auch Beenden nicht möglich.” Ulla Lenze

“Religiöse Motive findet man in der englisch-sprachigen Dichtung viel öfter.“ Levin Westermann

“Poetische Zündungen bringen nicht nur Gedichte hervor, sondern auch anders denkende, anders atmende Menschen.” Marica Bodrožić

“Explizite Themen in der Kunst gehen wieder verstärkt in Richtung Psyche, Innenwelt, Religion.” Alexander Graeff

„Ich würde Literatur in puncto Sicherheit fast schon als das Gegenteil von einer Religion beschreiben.“ Yevgeniy Breyger

LINKS:

poetenladen

Literarischer Herbst

Noah Punkt

poet-Leseparty gefördert von der Stadt Leipzig

Kito Lorenc – Anne Seidel – Doppelpremiere

Premiere · Reihe Neue Lyrik

Kito Lorenc und Anne Seidel
lesen aus ihren neuen Lyrikbänden · Band 8 u. 9

Mittwoch, 30.09.2015 um 19:00 Uhr
Literaturhaus Villa Augustin · Antonstr. 1 · Dresden
Moderation: Jayne-Ann Igel · Axel Helbig
Begrüßung: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Diese Doppelpremiere mit Kito Lorenc, dem Altmeister der deutsch-sorbischen Dichtung, und der jungen Lyrikerin Anne Seidel, die 1988 in Dresden geboren wurde, zeigt das Spektrum der dichterischen Möglichkeiten und die Vielfalt der Lyrik in Sachsen. Die Bücher sind als Band 8 und 9 der Reihe Neue Lyrik in Kooperation mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen im poetenladen Verlag erschienen.

kito-lorenc

Foto:gezett

Kito Lorenc, Mitglied er Sächsischen Akademie der Künste, erzählt die sorbische Geschichte in seinen Gedichten, wo das spezielle Geschichtswissen übergegangen ist in etwas Universelles, so schrieb Peter Handke. Sein neuer Band „Windei in der Wasserhose des Eisheiligen“ zeigt Kito Lorenc als Dialektiker mit Eigensinn und Geschichtsbewusstsein, als Dichter, der sich aufs Liedhafte wie aufs Sprachspielerische versteht und ebenso Freude am Skurrilen hat.

Anne Seidel

Foto: Werner Lieberknecht

Anne Seidel legt mit „Chlebnikov weint“ ihr Debüt vor ˗ gemäß dem Prinzip der Reihe, dass pro Jahr ein debütierender und ein etablierter Autor vorgestellt werden. Mit dem Titel ihres Bandes signalisiert sie die Nähe zu einem der wirkungsmächtigsten russischen Dichter und zum russischen Futurismus. Hier meldet sich eine neue dichterische Stimme, die kenntnisreich auf die russische Moderne Bezug nimmt und dabei zu einer eigenen, sehr genauen Sprechweise findet, die sich durch ihre klangliche zarte Klarheit auszeichnet.

 

Kito Lorenc, geboren 1938 in Schleife bei Weißwasser, studierte nach dem Besuch der Cottbuser sorbischen Internatsoberschule Slawistik in Leipzig. Er arbeitete als Literaturwissenschaftler und Dramaturg in Bautzen und lebt, seit 1979 freiberuflicher Autor, in Wuischke bei Hochkirch. Neben einer Reihe sorbischer und deutscher Gedichtbände (zuletzt Gedichte, hrsg. von Peter Handke, Suhrkamp 2013) verfasste er Theaterstücke sowie Kurzprosa und gab mehrere grundlegende Anthologien heraus (u.a. Sorbisches Lesebuch, Reclam Leipzig 1981). Träger zahlreicher literarischer Auszeichnungen (zuletzt Petrarca-Preis), Ehrendoktor der TU Dresden.

Windei in der Wasserhose

Windei in der Wasserhose

Kito Lorenc
Windei in der Wasserhose
des Eisheiligen
Gedichte und Schmungks
104 S., 16,80 €, Hardcover
poetenladen 2015
ISBN 978-3-940691-66-8
Reihe Neue Lyrik – Band 8
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel,
Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner

Anne Seidel, 1988 in Dresden geboren, studiert Slavistik und Osteuropäische Geschichte an der Universität Gießen. Seit 2011 hat sie verschiedene surreale und minimale Projekte in Dresden initiiert: Sound-Art-Installationen wie SOUND MEMORIES (Cynetart 2011) und SOLANGE, Lesungen mit Live-Field Recordings mit Stefan Senf, Jazz-Musikern wie Steffen Roth und Günther Heinz. Der Band „Chlebnikov weint“ ist ihr Debüt.

Chlebnikov weint

Chlebnikov weint

Anne Seidel
Chlebnikov weint
Gedichte
64 Seiten, 16,80 €, Hardcover
poetenladen 2015
ISBN 978-3-940691-67-5
Reihe Neue Lyrik – Band 9
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel,
Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner

Anne Dorn − Buchpremiere

Anne Dorn liest aus ihrem neuen Gedichtband Jakobsleiter
Buchpremiere. Moderation: Guy Helminger
06.09.2015 | 18 Uhr | Literaturhaus Köln

Anne Dorn: Jakobsleiter
Gedichte
poetenladen Verlag September 2015

Anne Dorn, Jahrgang 1925, legt nach ihrem außergewöhnlichen Lyrikdebüt (Wetterleuchten, 2011) ihren zweiten Gedichtband vor. Noch einmal poetisch verdichtet finden sich hier all ihre Themen von der Naturbetrachtung bis hin zur Vergänglichkeit, biblische und mythologische Motive eingeschlossen. Ihre Gedichte wirken geerdet und beziehen den Alltag mit ein, doch zugleich formulieren sie Utopien und haben den Kometen am Himmel im Blick.

Gedichte, die uns absolut etwas zu sagen haben. Büchermarkt zu Anne Dorn Gedichten, Hajo Steinert

 Die unspektakulär eindringlichen Gedichte Anne Dorns springen und knistern wie ein elektrischer Funken zwischen den Polen Vergangenheit und Gegenwart und leuchten dabei mit einem eigentümlich phosphoreszierenden Licht. die horen, Cornelia Jentzsch

Anne Dorn

Anne Dorn

Anne Dorn wurde 1925 in Wachau bei Dresden geboren und lebt heute als Schriftstellerin in Köln. Sie verfasste mehrere Romane (zuletzt: Spiegelungen, Dittrich Verlag), Hörspiele und arbeitete für das Fernsehen. Ihre Gedichte erschienen regelmäßig im Jahrbuch der Lyrik. Nach ihrem Band Wetterleuchten, der in der Reihe Neue Lyrik (Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, poetenladen Verlag 2011) erschien, ist Jakobsleiter ihr zweiter Gedichtband.

Anne Dorn
Jakobsleiter
Gedichte
Mit einem Nachwort von Jan Kuhlbrodt
88 Seiten, Euro 17.80, Hardcover
ISBN 978-3-940691-68-2
poetenladen Verlag,  September 2015

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Gefördert durch de Kunststiftung NRW 

Von realer Gegenwart, Nachwort
Jan Kuhlbrodt zu den Gedichten von Anne Dorn

Heute Nacht stand ein Komet
über dem Haus.
Die Wege glitschen.

Das Zitat, das hier als Motto für das Nachwort steht, stammt aus dem Gedicht Kalter Regen und eröffnet das Spannungsfeld, das die Gedichte des vorliegenden Buches prägt. Den Blick an das Ferne gerichtet, gilt es, den Weg nicht aus den Augen zu lassen. Wir wollen geerdet bleiben. Und dennoch formulieren Anne Dorns Gedichte Uto­pien, sowohl hinsichtlich eines Ziels als auch mit Blick auf die Herkunft.

Kasinostraße im Lyrik Kabinett

Kasinostraße:  Ein Abend mit Kurt Drawert,
Martina Weber, Monika Endres-Stamm, Julia Wörle und Armin Steigenberger.
Autoren aus dem Umfeld der Darmstädter Textwerkstatt in Lesung und Gespräch.

Samstag, 26. September 2015, 20 Uhr
Lyrik Kabinett, Amalienstraße 33. 80799 München

Kurt Drawert (Hrsg.) Kasinostraße 3

Kurt Drawert (Hrsg.)
Kasinostraße 3
15 Jahre Darmstädter Textwerkstatt
poetenladen Verlag, 2014
256 Seiten, 15,80 Euro
ISBN 978-3-940691-50-7

Kurt Drawert, der Herausgeber von „Kasinostraße 3“ und Leiter der Darmstädter Textwerkstatt, einem überregional agierenden Forum für junge Literatur, feierte 2014 das 15-jährige Bestehen mit einer im poetenladen Verlag Leipzig erschienenen Anthologie.

Aus der Zusammenarbeit mit Lyrikerinnen und Lyrikern aus Istanbul entstand die Anthologie „Die Signatur deiner Augen. Junge Lyrik aus Deutschland und der Türkei“ (zweisprachig), die diesen Sommer im Luxbooks Verlag erschien. An dem Abend werden die Bücher und die Arbeit der Textwerkstatt vorgestellt.

Moderation: Kurt Drawert und Martina Weber, musikalische Begleitung Josef Brustmann

Die Anthologie „Kasinostraße 3“ im Verlag 

 

KASINOSTRASSE 3. EINE VORBEMERKUNG
Kurt Drawert

Selten stand für mich der Titel eines Buches so schnell fest wie dieser, den ich für unsere Anthologie mit einer Auswahl von Prosa und Lyrik aus 15 Jahren Textwerkstatt fand:Kasinostraße 3. Zum einen, weil der Name konkret ist und den Ort unserer Zusammenkünfte im Darmstädter Literaturhaus, wo wir über eigene Räume verfügen, nennt, zum anderen, weil er das konnotiert, was das Riskante daran ist: nicht zu wissen, wohin die Reise ins Innere der Textwelten geht. Denn Schreiben, literarisches Schreiben, ist deshalb immer auch Wagnis und Überraschung, weil es keine festen Grenzverläufe von Absicht und Produktion, Bewusstsein und Unbewusstem, Realität und Fiktionalität gibt und immer etwas miterzählt wird, das vorher unbekannt und vielleicht sogar unbeabsichtigt war.

Kasinostraße 3
15 Jahre Darmstädter Textwerkstatt
Hrsg. von Kurt Drawert
poetenladen Verlag, 2014
256 Seiten, 15,80 Euro
ISBN 978-3-940691-50-7

Finale MDR-Literaturwettbewerb 2015

MDR-Literaturwettbewerb 2015 – Finale
4. Mai 2015 | 19:35-23:00 Uhr
Haus des Buches, Leipzig

Die Jury des  MDR-Literaturwettbewerbs 2015 hatte insgesamt 1.777 Kurzgeschichten zu prüfen. Sechs der sieben Finalisten sind Frauen in diesem Jahr. Darunter gleich zwei Autorinnen, die erst 22 Jahre sind, die Älteste ist knapp Mitte vierzig. Damit bestätigt sich die Profilierung des Wettbewerbs als Sprungbrett für den Nachwuchs.

MDR-Literaturwettbewerb Finale

Die Finalisten im MDR-Literaturwettbewerb:

Andrea Behrens, Anna-Theresia Bohn, Anja Dolatta, Irina Kilimnik, Ronya Othmann, Gregor Petz, Tanja Raich

Jurysprecher: Clemens Meyer
Musik Pascal von Wroblewsky und das Stephan-König-Trio
Moderation: Michael Hametner und Ulf Heise
Zum MDR-Wettbewerb beim MDR

Zeitgleich zum Finale  erscheint die Anthologie:
Schnee im August
Die besten Geschichten aus dem MDR-Literatur­wettbewerb 2015

Schnee im August MDR Anthologie

Poetenladen Verlag, 2015
Herausgegeben von Michael Hametner
ISBN 978-3-940691-70-5
Erscheinungstermin : 04.05.2015

Dieser Band bietet 25 Mal große und kleine Weltwahrnehmungen, verdichtet auf eine Textlänge von meist nur sechs Seiten.

Der MDR-Literaturwettbewerb ist der deutschlandweit am meisten nachgefragte literarische Wettbewerb für Kurzgeschichten. Er leistet seit 20 Jahren Entdeckungsarbeit und bietet viele neue literarische Stimmen, aber auch namhafte Autoren mit unveröffentlichten Kurzgeschichten. Dieser Band stellt eine Auswahl aus 1777 eingesandten Geschichten vor und präsentiert die 25 besten. Darunter neue Kurzgeschichten von Anna-Theresia Bohn, Anja Dolatta, Irina Kilimnik, Laura Elisa Nunziante, Martin Ahrends, Thilo Bock, Tino Hanekamp, Peter Wawerzinek und anderen. Alle Preisträger und Finalisten des 2015er Jahrgangs sind im Band vertreten. Ein Buch für Liebhaber der Kurzgeschichte und neuer literarischer Stimmen – zu entdecken sind alle Tonarten der kleinen Prosaform.

Der Herausgeber Michael Hametner studierte Journalistik in Leipzig, arbeitete zunächst als Schauspieler und Regisseur und war Leiter des Theaters der Leipziger Universität. Anfang der 1990er Jahre begann er als freier Mitarbeiter beim Mitteldeutschen Rundfunk, wo er seit 1994 als Literaturredakteur tätig und heute unter anderem für den 1995 gegründeten MDR-Literaturwettbewerb verantwortlich ist.

 

Der Traum vom Preis
Ein Rückblick auf 20 Jahre MDR-Wettbewerb

Von Michael Hametner

Was hat sich verändert – bei den Themen und Schreibweisen? Bei den Autorinnen und Autoren, die sich mit ihren Kurzgeschichten betei­ligen? Diese Fragen bewegt das Vorwort zu Band 20 in der Reihe der Jahresanthologien im MDR-Literaturwettbewerb. 20 Jahre MDR-Literaturwettbewerb bedeuten allein hier in veröffentlichter Form dieser jährlich erscheinenden Anthologien rund 400 Kurzgeschichten. (Es dürften mehr als 25.000 Kurzgeschichten gewesen sein, die in den 20 Jahren auf dem Postweg den MDR erreicht haben.)
Es sei noch einmal an den Grundgedanken erinnert, der diesen ­Literaturwettbewerb 1995 an den Start geführt hat. Nach der Friedlichen Revolution im Herbst ‘89 hatte nach vierzig Jahren schmerzlicher Trennung am 3. Oktober 1990 die deutsche Wiedervereinigung begonnen. Etwas, was viele der damals Beteiligten berechtigt als Wunder­ ­bezeichnen. Es bedeutete vor allem für die Menschen im deutschen Osten gravierende Veränderungen, die tief in ihr Leben einschnitten. Ob davon nicht auch in Geschichten zu erzählen sei, ja, erzählt werden müsse? Warum sollte nicht ein öffentlich-rechtlicher Radiosender – wie der gerade Dank der deutschen Wiedervereinigung 1992 neu­gegrün­d­ete MDR – ein schnelles Forum zur Veröffentlichung dieser Kurz­geschichten sein? Ein schnelles und zusätzliches Forum, fiel es doch vielen neuentstandenen, aber beim Agieren auf dem Markt un­geübten Verlagen schwer, neue Belletristik durchzusetzen. Es war die Zeit, als die West-Verlage sich um die Großen der DDR-Literatur rissen – Braun, Wolf, Hein, de Bruyn –, selten aber um neue Namen.
Wurden in den ersten Jahren dem MDR-Literaturwettbewerb Kurzgeschichten vorgelegt, in denen die Geschichten zu lesen waren, für die die Themen und Stoffe sprichwörtlich auf der Straße lagen? Kurt Wünsch, Schriftsteller des Jahrgangs 1939, erzählte im Wettbewerbsjahrgang 1996 unter dem Titel Gauloises Blondes – Freiheit für Dich von zwei arbeitslos gewordenen Chemiearbeitern, die sich über ihr persönliches Schicksal mit der Freiheit, zwischen vielen Zigaretten­sorten wählen zu können, hinwegtrösten. »Jetzt haben wir doch die Freiheit auszuwählen«, sagt der eine. »Nee«, sagt der andere, »ich gehe kein Risiko mehr ein.« Kurt Wünsch hatte Erfahrungen mit der neuen Freiheit in diesen Jahren pointiert in eine Kurzgeschichte ­gefasst. Der 1940 in Leipzig geborene Gunter Preuß stellte in seiner Kurzgeschichte Grüner Mond die Lust an der Freiheit neuen Ängsten gegenüber. Beide Autoren hatten in diesen Jahren keine Verlage hinter sich, die interessiert waren, ihre Geschichten zum Buch zu machen. Beide gewannen mit ihren Geschichten den Hauptpreis nicht. Er ging an Henner Kotte für eine Kurzgeschichte über eine Familien­tragödie, erzählt aus der Perspektive des ahnungslosen Kindes. Trotzdem: Für Wünsch und Preuß und viele andere Schriftsteller in dieser Zeit war der MDR-Literaturwettbewerb gemacht.
Auch dem jungen Clemens Meyer, damals im zweiten Jahr Student am Deutschen Literaturinstitut, hatte der Wettbewerb etwas zu bieten. Er bot ihm für seine Kurzgeschichte Kinderspiele einen ersten öffentlichen Testlauf. Meyer gewann auf Anhieb den Hauptpreis im Jahr 2001, da existierte der Wettbewerb sechs Jahre. Die Preisgeschichte Kinderspiele eröffnet später seinen ersten Roman Als wir träumten. Zwar erzählt er darin ganz im Sinn des Wettbewerbgedankens vom neuen Freiheitsgefühl ostdeutscher Jugendlicher, das für einige von ihnen tragisch endet – Randbewohner bleibt Randbewohner –, aber Meyer nutzte den Wettbewerb nicht nur als Stoff- und Themen-Küche. Er wollte erfahren, wo er literarisch steht. Als er durch den Preis feststellte, dass er ziemlich weit vorn stand, kam sein Roman­projekt in Fahrt.
Bald waren es nicht mehr die Extra-Themen der ostdeutschen Autoren, die den Wettbewerb dominierten, sondern gesucht wurde die ­Gelegenheit, sich literarisch öffentlich zu zeigen. Es hatte für den MDR nicht länger Sinn, den Wettbewerb nur für Autoren aus Mitteldeutschland auszuschreiben – wie die ersten sieben Jahre geschehen. Auf dem Weg des Zusammenwachsens im Verlauf der deutschen Einheit waren auch die Themen und Stoffe in der Literatur dabei zusammenzuwachsen. 2003 holte der 1971 in Hamburg geborene Nils Mohl – inzwischen bereits mit drei Romanen beim ROWOHLT-Verlag zuhause – einen Preis mit einer fein gearbeiteten Trennungsgeschichte (nicht von zwei Staaten, sondern von Mann und Frau!), in der er die Möglichkeiten der kurzen Prosa auskostete. Der MDR-Literaturwettbewerb war ins Offene gekommen. Die Zahlen der Teilnehmer überschritten schnell die Tausender-Marke und bald auch die Zweitausender. Der Wettbewerb war zum deutschlandweit meistgesuchten für Kurzgeschichten geworden. Gesucht vor allem vom literarischen Nachwuchs. Autoren mit bekannten Namen blieben über die Jahre mehr und mehr aus. Vielleicht war es ihnen nicht geheuer, als Anonymus mit ihren Manuskripten auf den Schreibtischen der Juroren zu liegen. Ausnahmen blieben Kathrin Schmidt, Tanja Dückers, John von Düffel, Peter Wawerzinek und einige andere.
Die Attraktivität des MDR-Wettbewerbs mag viele Gründe haben. Vielleicht weil für die Form der Kurzgeschichte nur wenig öffentlich bekannte Wettbewerbe ausgeschrieben sind, sie aber literarisch sehr attraktiv ist. Attraktiv auf der einen Seite, aber auf der anderen dem Autor auch viel Formbewusstsein abverlangend. Wie schafft man es, dass im Text nur das eine Siebtel des Eisbergs sichtbar ist, aber die anderen sechs Siebtel spürbar werden, wie es Hemingway von der Kurzgeschichte verlangt hat? Von einem Argument wissen die Wettbewerbsmacher, dass es viel zur Attraktivität des Wettbewerbs beiträgt: sein anonymes Bewertungsverfahren. Alle eingesandten Kurzgeschichten liegen den Juroren anonym vor. Sie finden an Stelle des Autorennamens eine Zahl vor, die jedes Manuskript bei Annahme nach Reihenfolge des Eingangs erhält. Bis die Finalrunde mit den sieben Kandidaten für die Endrunde bestimmt ist, kennen die Juroren keinen Verfassernamen!
Dass der MDR verantwortlich mit den Einreichungen umgeht – in diesem 20. Jahr sind es 1777 vorgelegte Kurzgeschichten – und sich ein späterer Preisträger schon etwas auf seinen Preis einbilden kann, wird daran erkennbar, dass der Siegertext durch die Hände von 16 Juroren gegangen ist. Neun Vorjuroren und sieben, die am Abend der Finalrunde die Entscheidung über die Preisträger treffen. Es mag trotzdem mancher Klasse-Text übersehen worden sein, aber viele können es nicht gewesen sein. Dafür spricht die stolze Liste der Preisträgernamen: von Clemens Meyer bis Katja Oskamp, von Franziska Gerstenberg bis Thomas Pletzinger, von Leif Randt bis Matthias Nawrat, von Finn-Ole Heinrich bis Andreas Stichmann. Fast alle sind mit ihrem Label »Gewinner des MDR-Literaturpreises« danach von großen Verlagen angeschaut und nicht selten unter Vertrag genommen worden. So soll es sein in der überfüllten Szene neuer Namen und neuer Stimmen, die Eingang in die Literatur verlangen. Die deutsche Gegenwartsliteratur braucht die Vorauswahl durch literarische Wettbewerbe. Sie braucht Bewegung. Nicht, weil alte Namen zu ersetzen sind, sondern weil die neue Generation neue Geschichten zu erzählen hat, die wir nicht verpassen dürfen.
Es ist ein starker Reiz, der von der Kurzgeschichte ausgeht: Sie kann kleine und große Weltwahrnehmungen aufspüren und muss sie auf knappstem Raum formulieren. Dieser Reiz steht mit dem 20. Band der Jahresanthologien dem Leser zur Entdeckung bevor. Er findet hier – nach Meinung des Herausgebers – die 25 besten Kurzgeschichten des Jahrgangs 2015 versammelt. Weil die Auswahl quasi bis zur letzten Minute für die sieben Finalisten offengehalten worden ist, sind auch die Preisträger des Jahrgangs 2015 darunter.
Keine Geschichte ist wie die andere!