Die wohl schönste und bekannteste Lyriknacht der Buchmessen startet am Samstagabend in der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Mit frischen Büchern und neuen und bekannten Stimmen aus der Lyrikszene. Sound und Gesang werden nicht fehlen. Ein aufregender Abend aus Worten. Ein Einblick in das, was in der deutschsprachigen Lyrik zur Zeit passiert. Wir freuen uns auf euer Kommen!
Es lesen: Kathrin Bach (parasitenpresse) ~ Alexandru Bulucz (Schöffling) ~ Sandra Burkhardt (kookbooks) ~ Karin Fellner (parasitenpresse) ~ Laura Friedrich (poetenladen) ~ Odile Kennel (Verlagshaus Berlin) ~ Martin Piekar (Verlagshaus Berlin) ~ Lars Reyer (Schöffling) ~ Jörg Schieke (poetenladen) ~ Uljana Wolf (kookbooks)
Musik: Gwen Kyrg, Leipzig
Moderation: Ulrike Feibig & Alexander Gumz
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Wächterstr. 11 · 04107 Leipzig www.hgb-leipzig.de
Eine Veranstaltung von Edit, KOOK e.V., kookbooks, poetenladen, Schöffling & Co., parasitenpress und Verlagshaus Berlin Eintritt: 3 / 5 Euro
Montag, den 11.12.2023 | 19 Uhr | Buchvorstellung Sächsische Akademie der Künste, Palaisplatz 3, 01097 Dresden Moderation: Michael Hametner Begrüßung: Sächsische Akademie der Künste Grußwort: Dr. Frey, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
In einer Doppelpremiere werden Volker Sielaff und Laura Friedrich mit ihren aktuellen Bänden in der Reihe Neue Lyrik vorgestellt. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen rief in Kooperation mit dem Poetenladen Verlag die erfolgreiche Lyrikreihe 2011 ins Leben.
Volker Sielaff, geboren 1966 in Großröhrsdorf, lebt als Lyriker in Dresden. Michael Braun beschrieb ihn als einen literarischer Solitär, der fernab der Betriebsamkeit der geschäftigen Dichter-Netzwerke an seiner Poetik einer Wiederverzauberung der Welt arbeitet. Dazu trägt nicht zuletzt sein neuster Band „Ovids Würfelspiel“ in der Reihe Neue Lyrik bei, der sich dem Epigramm widmet. So kurz die Gedichte sind, haben sie ein erstaunliches Stoffpotenzial zu bieten und überschneiden sich in ihrer Form der Epigrammatik mit der Sächsischen Dichterschule. Volker Sielaff greift nicht nur eine klassische Form variationsreich auf, sondern führt sie mit großer Souveränität in die Gegenwart. „Ihm gelingen große Würfe in der kleinen Form“, schrieben die Dresdner Neuesten Nachrichten zu seinen Epigrammen.
Volker Sielaff Ovids Würfelspiel Epigramme und andere kurze Gedichte
Laura Friedrich, geboren 1993 in Gera, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte 2023 in der Reihe Neue Lyrik ihr Debüt mit dem Titel: Kleine schwarze Handschuhe die meine Organe wenden. Ihre Kunst arbeitet an einer Schwelle, die ein Übergang sein kann, aber auch ein Ende. Erstaunlich souverän werden in ihrer Arbeit Tradition und Zeitgenossinnenschaft ineinander verflochten. Das universelle Drama der Adoleszenz, das von jeher zu den grundlegenden Themen, ja Gründungsthemen der Literatur gehört, erfährt in ihrer Arbeit eine Verjüngung, indem es eine heutige zeitgenössische Gestalt erhält. Dabei kreist der Text um eine Leerstelle. Eine Leerstelle, die der Verlust, der Tod, einer Vertrauten hervorruft. Wo in unserem Zusammenleben hat Trauer einen Raum und warum ist er so klein, fast unsichtbar?
Laura Friedrich Kleine schwarze Handschuhe die meine Organe wenden
Volker Sielaff Ovids Würfelspiel Reihe Neue Lyrik – Band 24 Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Hardcover, ca. 80 S., 19,80 Euro ISBN 978-3-948305-16-1 poetenladen, 2023
In einer Doppelpremiere werden Utz Rachowski und Pia Birkel mit ihren aktuellen Bänden in der Reihe Neue Lyrik vorgestellt. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen rief in Kooperation mit dem Poetenladen Verlag die erfolgreiche Lyrikreihe 2011 ins Leben.
Utz Rachowski, geboren 1954 in Plauen, lebt in Berlin und im Vogtland. Sein Band „Es fielen die schönen Bilder“ führt durch Landschaften in Ost und West, auf Marktplätze und Kriegsschauplätze, wo Gegenwart und Geschichte, Alltag und Weltpolitik, ineinander gehen, wo der Weg zum Frisör – am Beispiel des polnischen Dichters Józef Czechowicz in Lublin 1939 – tödlich enden kann. Utz Rachowski schreibt in genauen, lakonischen Versen gegen das Vergessen an. Sein Schreiben mag durch die Opposition zum DDR-Regime geweckt worden sein, wie Hans Joachim Schädlich anmerkt, aber er bedarf keines Gegners, um zu schreiben. Rachowski ist ein Schriftsteller sui generis. Und es scheint ein kleines Wunder, dass seine Literatur, trotz aller düsterer Erfahrungen, so etwas wie Optimismus ausstrahlt.
Pia Birkel wurde 1998 in Wolfach im Schwarzwald geboren und lebt in Leipzig. Ihr Lyrikdebüt „schmelzwert“ schlägt einen dichterischen Bogen von der Antike bis in die Gegenwart. Dabei werden verschiedenste Sprachfelder von der Mythologie bis zur Gegenwart einbezogen. Der Schild des Achill ist so gegenwärtig wie der zerbrochene Bildschirm, in dem das lyrische Ich sich als Mosaik erkennt. Der Held Herakles steht neben einer „Frau um die Dreißig“, die Tabletten aus Blistern bricht, während der Himmel die Farbe „aus der Werbung“ annimmt. Pia Birkels Gedichte schaffen aus dem kunstvollen Mit- und Ineinander der Zeiten und Räume ein poetisches Panorama, das so schön wie verstörend ist.
Thomas Böhme und Dieter Krause werden mit ihren Gedichtbänden in der Reihe Neue Lyrik in einer Doppelpremiere vorgestellt, es moderiert Michael Hametner. Die Reihe Neue Lyrik wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zusammen mit der Schriftstellerin Jayne-Ann Igel und dem Schriftsteller Jan Kuhlbrodt herausgegeben.
Begrüßung: Sächsische Akademie der Künste Grußwort: Dr. Manuel Frey, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Lesung und Gespräch: Thomas Böhme, Leipzig; Dieter Krause, Dresden Moderation: Michael Hametner, Literaturredakteur Leipzig
Thomas Böhmes Band „Strandpatenschaft“ (poetenladen Verlag 2021) thematisiert die Hinfälligkeit, die sich nicht nur in der Natur zeigt, und lenkt den Blick auf den Zustand unserer Mitwelt im Allgemeinen. Dieter Krause macht in seinem Band „Geregelter Schwelbrand“ mit großer Formkraft erfahrbar, wie sehr unsere Existenz durchdrungen wird von unterschiedlichen Schichten, Bedeutungen und Zeitebenen.
Thomas Böhme, geboren 1955 in Leipzig, lebt in seiner Geburtsstadt. Seit seinem Debüt Mit der Sanduhr am Gürtel, 1983 im Aufbau Verlag erschienen, hat er mehr als 20 Veröffentlichungen vorgelegt. Neben Romanen wie „Der Schnakenhascher“ (2010), Kalendergeschichten und Miniaturen wie „101 Asservate“ (2015), in denen er der Geschichte alter Worte nachgeht, liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit beim Gedicht.
Dieter Krauss Band „Geregelter Schwelbrand“ (poetenladen Verlag 2020) macht erfahrbar, wie sehr unsere Existenz durchdrungen wird von unterschiedlichsten Schichten, Bedeutungen und Zeitebenen. Dabei überwiegt ein erzählerischer Duktus, was ihn in gewisser Weise zum Grenzgänger zwischen den Gattungen werden lässt. Die Zeitschrift „Literatur im technischen Zeitalter“ bescheinigt seinen Gedichten, dass sie Raum schaffen und ins Offene verweisen. Darin liegt ihre stille Größe. Dieter Krause weiß virtuos mit der Sprache umzugehen und begegnet ihr dennoch skeptisch.
Dieter Krause wurde 1961 in Dresden geboren, studierte Fernmeldetechnik in Leipzig und lebt heute in Moritzburg. Er war noch zu DDR-Zeiten Teilnehmer am Zentralen Poetenseminars in Schwerin. 1993 folgte im Hellerau Verlag mit „Landschaft träge und flink“ sein Lyrikdebüt. Neben drei Gedichtbände veröffentlichte er die Novelle „Desertieren oder der dreißigste Sinn“. Einflussreich für seine Arbeit sind nicht zuletzt die Entwicklungen in der polnischen Lyrik.
HINWEIS: Die Durchführung der Veranstaltungen richtet sich nach den geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Sachsen https://www.coronavirus.sachsen.de/. Bitte informieren Sie sich unter https://www.sadk.de/programm über die geltenden Zugangsvoraussetzungen zu den einzelnen Veranstaltungen. Ihre Voranmeldung ist erwünscht.
Dienstag, 06. Oktober 2020, 19 Uhr Lesung aus der Lyrik-Anthologie Weltbetrachter in Hoyerswerda Schloss Hoyerswerda Kunstvererein Hoyerswerda Es lesen Róža Domašcyna. Andra Schwarz und Uwe Salzbrenner
Neue Lyrik. Eine Anthologie aus Sachsen
Die aktuell erschienene Anthologie zeigt eindrucksvoll auf, dass die Lyrikszene in diesem Land lebendig ist wie selten zuvor. Dichterinnen und Dichter haben sich in den zurückliegenden Jahren neue sprachliche und thematische Räume erschlossen.
Aus der Vielzahl der Einsendungen trafen die beiden Herausgeber*innen eine Auswahl, die einen aktuellen Überblick über die Vitalität der dichterischen Produktion gibt. Dabei haben sie das gesamte Terrain der lyrischen Spielarten im Blick gehabt: vom narrativen zum momenthaften Gedicht, vom traditionsfortschreibenden zum sprachschöpferischen, vom schönen zum schockierenden, vom sich öffnenden zum sich abgrenzenden.
Weltbetrachter Neue Lyrik Eine Anthologie aus Sachsen Róža Domašcyna, Axel Helbig (Hg.) u.d. Sächsischen Literaturrat Hardcover, 288 S., 21,80 Euro ISBN 978-3-948305-07-9 poetenladen, Verlag 2020
Neue Lyrik von Uta Ackermann und Uwe Kolbe Lesung und Buchvorstellung – Reihe Neue Lyrik
Begrüßung: Holk Freytag, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste
Grußwort der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Dr. Frey
Lesung und Gespräch: Uta Ackermainn, Autorin und Lyrikerin, Berlin Uwe Kolbe, Autor und Lyriker, Dresden Jayne-Ann Igel, Mitherausgeberin der Reihe „Neue Lyrik“
Moderation: Michael Hametner, Literaturredakteur Leipzig
Foto : Dirk Skiba
Uta Ackermann, die heute in Berlin lebt, wurde in Dresden geboren und promovierte in Leipzig über René Char. 1989 erschien ihr Lyrikdebüt als Poesiealbum 261. Kurt Drawert schrieb damals von dichterischen Botschaften, in denen sich das Empfinden mit dem gegenwärtigen Gefühl der Kontaktlosigkeit verbinde. Neben Lyrik, Prosa, Texten für Theater und Oper, Übersetzungen aus dem Russischen und Französischen veröffentlichte sie sieben Hörspiele. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Stipendien, zuletzt ein Arbeitsstipendium der Käthe-Dorsch-und-Agnes-Straub-Stiftung. In ihrem neuen Band „99 Sätze über Engel“ führt sie den Leser durch alle Spielarten des Engelhaften, poetisch, verspielt, voller Überraschungen.
Uwe Kolbe wurde 1957 in Berlin geboren und lebt in Dresden. Seit 1980 veröffentlicht er neben Gedichtbänden regelmäßig Essays, Prosa, Nachdichtungen und Übersetzungen fremdsprachiger Poesie und ist publizistisch tätig. Zuletzt erschienen der Roman „Die Lüge“ (2014) sowie die Gedichtbände „Gegenreden“ (2015) und „Psalmen“ (2017) im S. Fischer Verlag Frankfurt am Main. 2019 kam sein Band „Die sichtbaren Dinge“ in der Reihe Neue Lyrik heraus.
In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Uta Ackermann
Neunundneunzig Sätze über Engel
Reihe Neue Lyrik – Band 16
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel,
Jan Kuhlbrodt, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Hardcover, ca. 128 S., 18,80 Euro
ISBN 978-3-940691-95-8
poetenladen Verlag 2019
Uwe Kolbe
Die sichtbaren Dinge
Reihe Neue Lyrik – Band 17
Herausgegeben von Jayne-Ann
Igel, Jan Kuhlbrodt, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Hardcover, ca. 72 S., 18,80 Euro
ISBN 978-3-940691-98-9
poetenladen Verlag 2019
Schon traditionsgemäß präsentiert der poetenladen Verlag auf der Leseinsel Poesie der Gegenwart – diesmal stehen zwei Autoren und eine Autorin im Zentrum, deren neue Gedichtbände ein Spektrum lyrischer Sprechweisen aufzeigen.
Andreas Altmann eröffnet mit seinem Band „Weg zwischen wechselnden Feldern“ einen magischen Bild-Kosmos. Die Genauigkeit des Blicks, die Musikalität der Sprache und die eigensinnige Phantasie finden darin zu strenger Form, schreibt die Neue Zürcher Zeitung.
Jörg Schieke legt mit „Antiphonia“ ein Langgedicht vor, das zugleich die Geschichte einer Familie erzählt. Was an diesem Text fasziniert, so der Südwestrundfunk, sind die einprägsamen Formeln und die gewitzten Sprechfindungen.
Uta Ackermann durchstreift in 99 Sätzen eine Welt voller eigensinniger Engel, die aus dem Off sprechen, Fragen stellen und damit alles in Frage stellen, die behaupten rettend zu sein und zerstörerische Anweisungen geben können. Vom Langgedicht über das Landschaftsgedicht bis hin zum Prosagedicht wird in diesen Gedichtbänden die Spanne heutiger Dichtung sichtbar.
Uta Ackermann: Neunundneunzig Sätze über Engel (Reihe Neue Lyrik) Andreas Altmann: Weg zwischen wechselnden Feldern (Reihe Neue Lyrik) Jörg Schieke: Antiphonia
Die 25. Ausgabe der poetin ist eine besondere Ausgabe, denn erstmals zieht sich das Gesprächsthema durch alle Rubriken des Heftes. Wenn es um Autorschaft und Elternschaft geht, steht naturgemäß die Perspektive der Autorinnen und Autoren im Mittelpunkt, doch fördern die Beiträge in ihrer Vielfalt Wesentliches zutage, das für alle Leser, ob Eltern oder nicht, in vergleichbarer Weise gilt.
»Ich empfand und empfinde das Konzept Kleinfamilie als die Hölle!« Christiane Rösinger
poetin nr. 25
Literaturmagazin
Herausgeber: Andreas Heidtmann
Konzept: Carolin Callies
Prosaredaktion: Katharine Bendixen
poetenladen, Herbst 2018
272 Seiten, 9.80 Euro
ISBN 978-3-940691-94-1
Montag, 26. November 2018, 19 Uhr
Sächsische Akademie der Künste, Palaisplatz 3 Neue Lyrik von Sibylla Vričić Hausmann und Jörg Schieke Lesung und Buchvorstellung – Reihe Neue Lyrik
Begrüßung: Holk Freytag, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste
Grußwort der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Lesung und Gespräch: Sibylla Vričić Hausmann, Literaturwissenschaftlerin und Lyrikerin Leipzig Jörg Schieke, Schriftsteller Leipzig Jan Kuhlbrodt, Mitherausgeber der Reihe „Neue Lyrik“
Moderation: Michael Hametner, Literaturredakteur Leipzig
Sibylla Vričić Hausmann
Jörg Schieke
In der Reihe Neue Lyrik werden Sibylla Vričić Hausmann (*1979) und Jörg Schieke (*1965) mit ihren aktuellen Bänden vorgestellt. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Kooperation mit dem Poetenladen riefen die Reihe 2011 ins Leben. Jörg Schieke erhielt für seine Dichtung unter anderem den Brentano-Preis und legt mit „Antiphonia“ ein kunstvolles Langgedicht vor. Sibylla Vričić Hausmann präsentiert mit ihrem Band „3 FALTER“ ihr Debüt, das mehrfach ausgezeichnet wurde.
In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
13.12.2017 | 19:00 Uhr Buchpremiere in der Stadtbibliothek Leipzig
Jörg Schieke und Martina Hefter
Lesung und Gespräch
Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum „Huldreich Groß“, 4. OG
Eintritt: frei
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Buchpremieren Leipziger Autoren in der Leipziger Stadtbibliothek Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und dem Poetenladen Verlag
Sowohl Martina Hefter als auch Jörg Schieke haben jüngst neue Bände herausgebracht, so dass sie im Dialog ihre Arbeiten vorstellen.
Von Martina Hefter erschien Es könnte auch schön werden bei kookbooks. Der Rezensent der Frankfurter Rundschau betritt mit Martina Hefters Lyrikband einen Ort, der für die Literatur bisher kaum erschlossen ist: das Pflegeheim. Respekt hat Nutt vor Hefters Annäherungen an das Schicksal ihrer Mutter und das Leben und Sterben im Heim. Hefters nüchterner Ton und unsentimentale Sprache beeindrucken den Rezensenten angesichts des „sozialen Grauens“. Dass die Autorin keinen Elendsreport in Versen schreibt, hält der Rezensent für sinnvoll.
Mit Antiphonia legt Jörg Schieke ein langes Gedicht vor, das lust- und kunstvoll einen Parforceritt durch die Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit zelebriert. Rein inhaltlich, wie man so sagt. Formal aber lässt es Formen auferstehen, die vergangen scheinen, aber zyklisch ihren Anspruch auf Gegenwärtigkeit geltend machen. Immer wieder findet das Epos seinen Weg zurück in den Vers, dem es letztlich entstammt und aus dem es erst in der bürgerlichen Epoche in den Roman floh.
Antiphonia – Neuer Gedichtband von Jörg Schieke
Reihe Neue Lyrik – Band 15
poetenladen Verlag, KdFS