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Neus aus dem literarischen Leben

Preis der Autoren für Finn-Ole Heinrich und Spaceman Spiff

Das Liedermacher-Autoren-Duo Finn-Ole Heinrich und Spaceman Spiff werden für ihr Bühnenprogramm „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“ ausgezeichnet.
– News 414 –

Fotograf: Dylan Thompson

Der Preis, der für die „überzeugende Zusammenführung von Musik, Literatur und Per­formance zu einer eigenen Kunst­form “ verliehen wird, ist mit 5000 Euro dotiert und wird von der Autorenstiftung Frankfurt gestiftet. Seit 2007 vergibt die Autoren­stiftung Frankfurt am Main alljährlich den Preis, eine Auszeichnung für „heraus­ragende Werke der dar­stel­lenden Künste, deren Einzig­artigkeit darin besteht, dass es ein Preis von Autoren für Autoren ist“.

Die Erzäh­lungen und Songs des Duos Heinrich-Spiff sind im mairisch Verlag erschienen. Bei ihren ersten Live-Auf­tritten, so heißt es, schuf das Duo eine fast schon magische Atmosphäre, mit einfachen Songs und Texten, die unge­wöhnlich nahe gehen und im richtigen Moment laut knallen. Frühere Preisträger waren u.a. Annette Hess, Thomas Steinaecker und Paul Brodowsky

Finn-Ole Heinrich: *1982, aufgewachsen in Cuxhaven, Filmstudium in Hannover. Jetzt lebt er in Hamburg.

Spaceman Spiff: alias Hannes Wittmer, *1986, aufgewachsen in Würzburg, lebt in Hamburg.

Website: Autorenstiftung  


Ein ausführliches Interview mit Spaceman Spiff (Hannes Wittmer), geführt von Katharina Bendixen, ist im akutellen poet 12   nachzulesen.

Kein Anti-Kitsch-Blatt vor den Mund nehmen

SPACEMAN SPIFF IM GESPRACH

KATHARINA BENDIXEN: Wenn du ein Lied schreibst, hast du dann zuerst den Text oder die Melodie im Kopf?

HANNES WITTMER: Ganz unterschiedlich. Manchmal ist der Text zuerst da, ein Satzfetzen, den ich mir irgendwo notiert habe, manchmal habe ich auch ein Gitarrenriff im Kopf, und dann gibt es einen Moment, wo beides zusammenfliest. Ich habe schon oft versucht, mich hinzusetzen und ein Lied zu schreiben, aber das kann ich gar nicht. Meistens passiert das in einer halben Stunde. Monatelang habe ich nichts Neues geschrieben, und dann gibt es eben diesen Moment. Ich glaube, ich selbst bin daran nicht so richtig beteiligt. Das Lied benutzt mich, um geschrieben zu werden.
(Weiteres im Literaturmagazin poet nr. 12  )

Illustration: Miriam Zedelius

Letzte Tinte am Bildschirm

Was über den Dichter Günter Grass gesagt werden muss

Man kann Gedichte zweckentfremden oder Empfindungen und Einsichten durch mangelnde Sprachkunst in schiere Trivialität verwandeln. Oder man kann Gedanken, die wenig Originelles bieten, durch Zeilenumbrüche den Anschein von Bedeutung geben. Beinahe all das gelingt Günter Grass mit seinem Gedicht Was gesagt werden muss, das als Welt­nachricht in mehreren Zeitungen erschien und von vielen als Pamphlet gegen Israel empfunden wird.

Gleich beim ersten Lesen stellt sich die Frage, ob wir es überhaupt mit einem Gedicht zu tun haben. Sicher lässt sich nicht im Detail klären, was ein Gedicht aus­macht, doch wäre fest­zuhalten, dass dem Text signi­fikante kompo­sito­rische Ver­fah­rens­weisen auf dem Stand heuti­ger Dichtung fehlen. Dass es ein Gedicht sei, wird von Grass behauptet, und so kann man nur sagen: Ein Gedicht ist ein Gedicht, wenn der Autor sagt, es sei ein Gedicht.

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Büchnerpreis für Friedrich Christian Delius

News 405 vom 20.05.2011

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2011 an den Schriftsteller Friedrich Christian Delius.

In der Begründung der Akademie heißt es: „Als kritischer, findiger und erfinderischer Beobachter hat er in seinen Romanen und Erzählungen die Geschichte der deutschen Bewusst­seins­lagen im 20. Jahrhundert erzählt – von der Vorge­schichte der NS-Zeit über die Zeit der Teilung bis in die unmittel­bare Gegenwart.

Seine politisch hellwachen, ideologie­resis­tenten und menschen-freundlichen Texte loten die historischen Tiefen­dimensionen der Gegenwart aus. Seiner souveränen Erzähl­kunst gelingt es, eine manchmal satiri­sche Beobach­tungs­schärfe zu verbinden mit einer humanen Sensi­bilität, die seine Figuren oft decouvriert, aber nie denun­ziert.“

Auch als Lyriker ist Delius hervorgetreten. Zu finden auch in der poetenladen-Anthologie: Der gelbe Akrobat von Michael Braun und Michael Buselmeier. Darin findet sich das Gedicht: Abschied von Willy. Kommentiert von Michael Buselmeier.