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Buchpremiere mit Jörg Schieke und Martina Hefter

13.12.2017  | 19:00 Uhr
Buchpremiere in der Stadtbibliothek Leipzig

Jörg Schieke und Martina Hefter
Lesung und Gespräch

Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum „Huldreich Groß“, 4. OG
Eintritt: frei

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Buchpremieren Leipziger Autoren in der Leipziger Stadtbibliothek Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und dem Poetenladen Verlag

Sowohl Martina Hefter als auch Jörg Schieke haben jüngst neue Bände herausgebracht, so dass sie im Dialog ihre Arbeiten vorstellen.

Von Martina Hefter erschien Es könnte auch schön werden bei kookbooks. Der Rezensent der Frankfurter Rundschau betritt mit Martina Hefters Lyrikband einen Ort, der für die Literatur bisher kaum erschlossen ist: das Pflegeheim. Respekt hat Nutt vor Hefters Annäherungen an das Schicksal ihrer Mutter und das Leben und Sterben im Heim. Hefters nüchterner Ton und unsentimentale Sprache beeindrucken den Rezensenten angesichts des „sozialen Grauens“. Dass die Autorin keinen Elendsreport in Versen schreibt, hält der Rezensent für sinnvoll.

Mit Antiphonia legt Jörg Schieke ein langes Gedicht vor, das lust- und kunstvoll einen Parforceritt durch die Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit zelebriert. Rein inhaltlich, wie man so sagt. Formal aber lässt es Formen auferstehen, die vergangen scheinen, aber zyklisch ihren Anspruch auf Gegenwärtigkeit geltend machen. Immer wieder findet das Epos seinen Weg zurück in den Vers, dem es letztlich entstammt und aus dem es erst in der bürgerlichen Epoche in den Roman floh.

Antiphonia – Neuer Gedichtband von Jörg Schieke

Reihe Neue Lyrik – Band 15
poetenladen Verlag, KdFS

 

 

Buchpremiere mit Andra Schwarz und Sibylla V. Hausmann in der Stadtbibliothek Leipzig

Lesung und Gespräch mit Andra Schwarz und Sibylla Vričić Hausmann

Donnerstag, 14.12.2017 um 19 Uhr
Stadtbibliothek Leipzig, Saal „Huldreich groß“
Wilhelm-Leuschner-Platz 10-11, 04107 Leipzig

Moderation: Jörg Schieke, Musik; Pegelia Gold
Eintritt: frei

Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verband deutscher Schriftsteller und dem Kulturwerk deutscher Schriftsteller in Sachsen e.V.
„Buchpremieren Leipziger Autoren in der Stadtbibliothek“

Dichterisches Doppel-Debüt

Andra Schwarz; Foto: Ildiko Sebestyen

Sibylla Vričić Hausmann; Foto: Ulrich Schäfer-Newiger

Der Horizont ist bloß eine rhetorische Figur für Anwesenheit

Die Leipziger Autorinnen Sibylla Vričić Hausmann und Andra Schwarz stellen gemeinsam ihre Debüts aus der „Reihe Neue Lyrik“ vor, die von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Kooperation mit dem poetenladen Verlag herausgebracht wird.

Beide Dichterinnen sind bereits mehrfach für ihr Schreiben ausgezeichnet worden. Andra Schwarz erhielt 2017 den Leonce-und-Lena-Preis, dessen Jury sich von der leisen Präzision ihrer Gedichte beeindruckt zeigte. Mit großer Eindringlichkeit und Dynamik widmet sich ihr Band „Am morgen sind wir aus glas“ zentralen menschlichen und alten poetischen Themen.

Sibylla Vričić Hausmanns Buch „3 FALTER“ erweist sich als feingliedrige Komposition von Zyklen, in denen auf bedeutende Frauengestalten wie Christine de Pizan und Maria Sibylla Merian Bezug genommen wird. Die narrative Struktur ihrer Dichtung wird kunstvoll durch Ellipsen, Inversionen und Abbreviaturen aufgebrochen.

Der Abend wird von Jörg Schieke moderiert. Die Jazzsängerin Pegilia Gold übernimmt – in Begleitung eines Akkordeonisten – den musikalischen Part.

 

Andra Schwarz
Am morgen sind wir aus glas 

Reihe Neue Lyrik – Band 13
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel,
Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
ca. 88 S., Hardcover, Euro 18,80
poetenladen Verlag, Oktober 2017

 

Sibylla Vričić Hausmann
3 FALTER
Reihe Neue Lyrik – Band 14
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel,
Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
ca. 88 S., Hardcover, Euro 18,80
poetenladen Verlag, Januar2018

Buchpremiere mit Thomas Böhme

Buchpremieren mit Thomas Böhme in der Stadtbibliothek Leipzig
Abdruck im Niemandswo, Gedichte

Dienstag, 31.5., 19.00 Uhr
Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum „Huldreich Groß“
Moderation: Ulf Heise; Musik: Thorsten Walther

Am Dienstag, dem 31, Mai 2016, stellt Thomas Böhme in einer von Ulf Heise moderierten Buchpremiere-Veranstaltung seinen neuen Gedichtband vor: Abdruck im Niemandswo (poetenladen 2016).

»Hundertfach wähnt man sich bei Thomas Böhme zu Gast im Absurden, in einer verwunschenen Sphäre der Überraschungen und unerwarteten Wandlungen.« LVZ

Thomas Böhme: Abdruck im Niemandswo

Abdruck im Niemandswo

Der Band »Abdruck im Niemandswo« zeigt Thomas Böhme als Lyriker auf der Höhe seines Schaffens. In acht Kapiteln öffnet sich ein Formen- und Themenreichtum, der durch Zeiten und Räume führt – von verkarsteten Landstrichen über reale und verwunschene Gegenden, die von Märchengestalten und streunenden Tieren bevölkert werden, bis hin zu »Toskanischen Telegrammen«. Virtuos werden Elemente der Ballade und Moritat einbezogen, Skurriles, Fantastisches und Surreales klingen an.

Unverkennbar auch der legere, an den Beatniks geschulte Ton, mit dem Thomas Böhme Alltagsszenen einfängt, Geburtstagsfeiern der Fünfziger oder ein Konzert mit Patti Smith. Die Sprache zeigt sich in schillernder Bandbreite: ganz gegenwärtig, von poetischer Eindringlichkeit und überraschend nicht zuletzt dann, wenn sie vergessen geglaubte Wörter en passant ans Licht holt.

Thomas Böhme Buchpremiere Abdruck im Niemandswo

Thomas Böhme

Thomas Böhme, geboren 1955, lebt als Autor in Leipzig. Neben Lyrikbänden veröffentlichte er mehrere Romane, Erzählungen sowie Kurzprosa. Seine Arbeit wurde mit dem Georg-Maurer-Preis, der Ehrengabe der Schillerstiftung und dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.

»Abdruck im Niemandswo spiegelt die ungeheure thematische Vielfalt und den Formenreichtum des lyrischen Schaffens von Thomas Böhme. Alte Böhme-Fans und Leser, die sein Werk erst entdecken wollen, kommen so gleichermaßen auf ihre Kosten.« Das Leipziger Stadtmagazin „Kreuzer“ in seiner April-Ausgabe:

Im Niemandswo

Da war kein Haus, war keine Grenze
nur weite Landschaft ohne Horizont
in der vergebens Anhaltspunkte suchte
wer sich in dieses Namenlos verirrte.

Der sich in dieses Namenlos verirrte
fand eine Landschaft ohne Haus und Grenze
wo er vergebens nach dem Horizont
nach Anhaltspunkten in der Weite suchte.

Nach Anhaltspunkten in der Weite suchend
fand er nur grenzenlose Landschaft
in der er weder Haus noch Namen
und nicht einmal den Horizont erahnte.

Der nicht einmal den Horizont erahnte
an namenloser Landschaft irre wurde
vergebens Haus und Grenze suchte
im Niemandswo und ohne Anhaltspunkt.

 

Aus: Abdruck im Niemandswo, poetenladen 2016

Abdruck im Niemandswo

Thomas Böhme
Abdruck im Niemandswo
Gedichte, 160 S., broschiert mit farb. Vorsatz, € 17,80
ISBN 978-3-940691-75-0
poetenladen Verlag,  2016

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